Edith Derdyk
Edith Derdyk
Linien im Raum aufspannen heißt Volumen schaffen
Edith Derdyk: Zeichnung im Raum / Desenho no espaço, 2002
Zu den brasilianischen Künstlerinnen, die seit vielen Jahren immer wieder an Workshops und Ausstellungsprojekten von Ponte Cultura teilnehmen, gehört Edith Derdyk. 1995 zum Beispiel engagierte sie sich im Rahmen der Kunstaktion Sticheleien und arbeitete gemeinsam mit Marianne Stüve (Deutschland) und Brenda Lee Baker (USA) im öffentlichen Raum des Nürnberger Hauptmarktes. Dort formte sie aus großflächigen Klarsichtfolien mit Hilfe schwarzer Bänder dreidimensionale Objekte, deren organisch-fließende Weichheit in einem sehr bewussten Kontrast stand zu den statischen Sandsteinpfeilern der Ehrenhalle des Rathauses, wo die entstandenen Arbeiten „taufrisch“ ausgestellt wurden. Dreidimensionalität trat auf im plastisch geformten Objekt und in der historischen Architektur - ein sich gegenseitig bereichernder Gegensatz.
Linien im Raum entwickelten sich in den folgenden Jahren zu Edith Derdyks Markenzeichen. Im Jagd- und Fischereimuseum München (1997), bei ihrer Einzelausstellung im Galeriehaus Nürnberg Nord (1997) und während des Workshops Crossing the Borders (1998) zeigte sie verschiedene Varianten dieses Themas. Die Künstlerin setzt dabei nicht schwarze Linien auf die Fläche eines Papiers, sondern sie spannt schwarze Fäden in einen Raum; dennoch bleibt die enge Verwandtschaft spürbar mit der Zeichnung, die hier von der Zweidimensionalität in die Dreidimensionalität weitergeführt wird. Bezeichnenderweise wirken diese Arbeiten auf den hier abgebildeten dokumentarischen Fotos noch stärker als in der realen Ausstellungssituation wie zeichnerische Schraffuren. Im Gegensatz dazu kommt im begehbaren und erlebbaren, vom Kunstwerk „besetzten“ Raum das skulptural wirkende Volumen sehr viel deutlicher zur Wirkung. Zeichnung, Skulptur, Raum verbinden sich zu einer neuen Einheit. Die Grenzen zwischen den Kunstgattungen verfließen.
In der Welle wird Papier, das bei Zeichnungen Trägermaterial und Bildgrund ist, als skulpturales Material eingesetzt (vgl. S. ????).
Linien im Raum aufspannen heißt Volumen schaffen
Edith Derdyk: Zeichnung im Raum / Desenho no espaço, 2002
Zu den brasilianischen Künstlerinnen, die seit vielen Jahren immer wieder an Workshops und Ausstellungsprojekten von Ponte Cultura teilnehmen, gehört Edith Derdyk. 1995 zum Beispiel engagierte sie sich im Rahmen der Kunstaktion Sticheleien und arbeitete gemeinsam mit Marianne Stüve (Deutschland) und Brenda Lee Baker (USA) im öffentlichen Raum des Nürnberger Hauptmarktes. Dort formte sie aus großflächigen Klarsichtfolien mit Hilfe schwarzer Bänder dreidimensionale Objekte, deren organisch-fließende Weichheit in einem sehr bewussten Kontrast stand zu den statischen Sandsteinpfeilern der Ehrenhalle des Rathauses, wo die entstandenen Arbeiten „taufrisch“ ausgestellt wurden. Dreidimensionalität trat auf im plastisch geformten Objekt und in der historischen Architektur - ein sich gegenseitig bereichernder Gegensatz.
Linien im Raum entwickelten sich in den folgenden Jahren zu Edith Derdyks Markenzeichen. Im Jagd- und Fischereimuseum München (1997), bei ihrer Einzelausstellung im Galeriehaus Nürnberg Nord (1997) und während des Workshops Crossing the Borders (1998) zeigte sie verschiedene Varianten dieses Themas. Die Künstlerin setzt dabei nicht schwarze Linien auf die Fläche eines Papiers, sondern sie spannt schwarze Fäden in einen Raum; dennoch bleibt die enge Verwandtschaft spürbar mit der Zeichnung, die hier von der Zweidimensionalität in die Dreidimensionalität weitergeführt wird. Bezeichnenderweise wirken diese Arbeiten auf den hier abgebildeten dokumentarischen Fotos noch stärker als in der realen Ausstellungssituation wie zeichnerische Schraffuren. Im Gegensatz dazu kommt im begehbaren und erlebbaren, vom Kunstwerk „besetzten“ Raum das skulptural wirkende Volumen sehr viel deutlicher zur Wirkung. Zeichnung, Skulptur, Raum verbinden sich zu einer neuen Einheit. Die Grenzen zwischen den Kunstgattungen verfließen.
In der Welle wird Papier, das bei Zeichnungen Trägermaterial und Bildgrund ist, als skulpturales Material eingesetzt (vgl. S. ????).