Liz Miller
Liz Miller
Informationsflut
Liz Miller: Informationsflut / Excesso de informação, 1994
Bereits in der Frühzeit von Ponte Cultura zeigte die brasilianische Künstlerin Liz Miller 1994 in der Ausstellung Travessia / Übergänge, im MAC Ibirapuera, São Paulo, eine ganz spezielle Art von Archiv. Auf kleinen Säulen inszenierte sie Regalkästen, die mit Papieren vollgestopft waren. Jede Kiste wirkte wie ein Modul - herausgegriffen aus einer viel größeren Menge denkbarer Informationen. Der Inhalt der Papier blieb dem Betrachter verschlossen. Die feierliche Inszenierung legte aber nahe, dass es sich um sehr Wichtiges und Wertvolles handeln müsste. Das Sammeln von Informationen, die niemand einsehen kann oder will, ist an sich absurd, entspricht aber durchaus der Vorgehensweise von Bibliotheken und Archiven, die das Ziel haben, alles für die Zukunft zu bewahren. Einen Sinn bekommt dieses Material aber erst dann, wenn es eines Tages in die Hand genommen, geöffnet und unter einer bestimmten Fragestellung analysiert, verarbeitet und weiterentwickelt wird. Gerade im Computerzeitalter wird es uns immer bewusster, dass die Flut der zur Verfügung stehenden Informationen viel zu groß ist, um von einem einzelnen Menschen aufgenommen zu werden. Wir ertrinken im virtuellen Info-Ozean - und sehnen uns nach überschaubaren Modulen handfester Papierinformationen, wie sie Liz Miller geradezu nostalgisch inszenierte.
Informationsflut
Liz Miller: Informationsflut / Excesso de informação, 1994
Bereits in der Frühzeit von Ponte Cultura zeigte die brasilianische Künstlerin Liz Miller 1994 in der Ausstellung Travessia / Übergänge, im MAC Ibirapuera, São Paulo, eine ganz spezielle Art von Archiv. Auf kleinen Säulen inszenierte sie Regalkästen, die mit Papieren vollgestopft waren. Jede Kiste wirkte wie ein Modul - herausgegriffen aus einer viel größeren Menge denkbarer Informationen. Der Inhalt der Papier blieb dem Betrachter verschlossen. Die feierliche Inszenierung legte aber nahe, dass es sich um sehr Wichtiges und Wertvolles handeln müsste. Das Sammeln von Informationen, die niemand einsehen kann oder will, ist an sich absurd, entspricht aber durchaus der Vorgehensweise von Bibliotheken und Archiven, die das Ziel haben, alles für die Zukunft zu bewahren. Einen Sinn bekommt dieses Material aber erst dann, wenn es eines Tages in die Hand genommen, geöffnet und unter einer bestimmten Fragestellung analysiert, verarbeitet und weiterentwickelt wird. Gerade im Computerzeitalter wird es uns immer bewusster, dass die Flut der zur Verfügung stehenden Informationen viel zu groß ist, um von einem einzelnen Menschen aufgenommen zu werden. Wir ertrinken im virtuellen Info-Ozean - und sehnen uns nach überschaubaren Modulen handfester Papierinformationen, wie sie Liz Miller geradezu nostalgisch inszenierte.