Tobias Freude
ortung 11. Schwabacher Kunsttage. „Im Zeichen des Goldes“, 3. bis 18. August 2019
IST SCHWEIGEN GOLD
In Stein gemeißelte Texte gelten als unverrückbar und für die Ewigkeit gültig. Der Schriftzug IST SCHWEIGEN GOLD, welchen der Bildhauer Tobias Freude in den öffentlichen Raum stellt, besteht aus massivem, weißem Marmor. Die Buchstaben sind klar genug ausgeformt, um gut lesbar zu sein. Aber ihre bildhauerische Gestaltung vermeidet die endgültige Klarheit der Typografie. Michelangelos Non-finito beeindruckt durch die Kraft der noch nicht ganz aus dem Stein herausgearbeiteten Figur. Tobias Freudes Non-finito verleiht seiner in den Raum gestellten Frage eine formale und inhaltliche Offenheit, welche von uns eine Antwort im Jetzt und in der Zukunft fordert.
Die ursprüngliche, spontane Idee des Künstler für ortung 11 sah ein unverändertes Zitat vor: SCHWEIGEN IST GOLD. Sprichworte sind wie in Stein gemeißelte Lebensweisheiten. Sie werden für gewöhnlich nicht hinterfragt und tauchen als Relikte der Vergangenheit in unserer Gegenwart auf. „Reden ist Silber. Schweigen ist Gold“ suggeriert, dass Kommunikation durchaus einen Wert hat - aber das Nichtssagen ist wertvoller! Passt diese Aussage noch in unsere Welt? Heute gilt: Beziehungen zwischen Menschen, wie zwischen Staaten, können nur durch Gespräche und Gedankenaustausch gelöst werden.
Tobias Freude entschied sich bei der Suche nach einem geeigneten Aufstellungsort für seinen Schriftzug für eine Mauer, welche in Sichtweite des Straßenschildes „Synagogengasse“ steht. Dies hatte zur Folge, dass die drei von ihm ausgewählten Worte in einen konkreten historischen Kontext gestellt wurden, dem in unserer Gegenwart steigende Brisanz zuwächst. Erst beim Aufbau entschied sich der Künstler dafür die drei vorbereiteten Worte zu vertauschen. Die althergebrachte Behauptung wurde so zur Frage: IST SCHWEIGEN GOLD?
IST SCHWEIGEN GOLD
In Stein gemeißelte Texte gelten als unverrückbar und für die Ewigkeit gültig. Der Schriftzug IST SCHWEIGEN GOLD, welchen der Bildhauer Tobias Freude in den öffentlichen Raum stellt, besteht aus massivem, weißem Marmor. Die Buchstaben sind klar genug ausgeformt, um gut lesbar zu sein. Aber ihre bildhauerische Gestaltung vermeidet die endgültige Klarheit der Typografie. Michelangelos Non-finito beeindruckt durch die Kraft der noch nicht ganz aus dem Stein herausgearbeiteten Figur. Tobias Freudes Non-finito verleiht seiner in den Raum gestellten Frage eine formale und inhaltliche Offenheit, welche von uns eine Antwort im Jetzt und in der Zukunft fordert.
Die ursprüngliche, spontane Idee des Künstler für ortung 11 sah ein unverändertes Zitat vor: SCHWEIGEN IST GOLD. Sprichworte sind wie in Stein gemeißelte Lebensweisheiten. Sie werden für gewöhnlich nicht hinterfragt und tauchen als Relikte der Vergangenheit in unserer Gegenwart auf. „Reden ist Silber. Schweigen ist Gold“ suggeriert, dass Kommunikation durchaus einen Wert hat - aber das Nichtssagen ist wertvoller! Passt diese Aussage noch in unsere Welt? Heute gilt: Beziehungen zwischen Menschen, wie zwischen Staaten, können nur durch Gespräche und Gedankenaustausch gelöst werden.
Tobias Freude entschied sich bei der Suche nach einem geeigneten Aufstellungsort für seinen Schriftzug für eine Mauer, welche in Sichtweite des Straßenschildes „Synagogengasse“ steht. Dies hatte zur Folge, dass die drei von ihm ausgewählten Worte in einen konkreten historischen Kontext gestellt wurden, dem in unserer Gegenwart steigende Brisanz zuwächst. Erst beim Aufbau entschied sich der Künstler dafür die drei vorbereiteten Worte zu vertauschen. Die althergebrachte Behauptung wurde so zur Frage: IST SCHWEIGEN GOLD?