Wolf Sakowski
Günter Braunsberg: Wolf Sakowski. Allgemeine Anleitung
Infokarte: ... in der Passage ..., Nürnberg 2010
Wolf Sakowskis Allgemeine Anleitung 1- 4 entstand zwar vor nicht all zu langer Zeit, kann aber heute bereits als typisches Beispiel seiner Bildwelt herausgehoben werden. Der Künstler hinterfragt das uralte Bild-auf-Fläche-Problem unter ganz eigenen, auf unsere Vergangenheit und Zukunft bezogenen Aspekten.
Zuallererst bilden die beiden Prinzipien Malerei = Farbfläche und Zeichnung = Linie zwei Ausgangsprinzipien. Figurensilhouetten sind als klar abgegrenzte Farbflächen gesetzt. Tierformen werden mit Hilfe doppelter Konturlinien aus der Blattfläche ausgegrenzt, herausgezeichnet. Aber auch winkelige Farb-Balken-Rahmen-Fragmente gliedern sich wie Elemente der konstruktiven Kunst ins Bild-Ganze ein. Dies gilt ebenso für die kleinen Farbflecken, die wie unauffällige und dennoch unverzichtbare Reminiszensen an den Tachismus auftreten. Typografisch-lineare Ziffern in linear-abgrenzenden Kreisen und andererseits Kreise als reine Farbflächen runden das Formrepertoire ab.
Für die vier Blätter der vorliegenden Serie verwendete der Künstler vier Farben, aber in jedem der Bilder lässt er eine Farbe weg, so dass jeweils eine andere Dreierauswahl an Farben jedes der Einzelblätter bestimmt. Erst die Vierergruppe verdeutlicht das Gesamtsystem
Die an sich sehr heterogenen Einzelelemente werden aber nicht nur durch Farbe, Linie und Form zu einer Harmonie verbunden. Inhaltliche Aspekte und atmosphärische Wirkungen besitzen mindestens die gleiche Bedeutung. Nicht nur der Konstruktivismus und der Tachismus werden aufgerufen, sondern in den Figurensilhouetten klingt auch die Mode-, Möbel- und Werbewelt der fünfziger und sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts an. Die Tierformen wiederum mit ihren jeweils angegebenen Bodenplatten lassen an Bastelbögen und Baukästen aus Kindertagen denken - wozu die Nummerierungen passen, obwohl sie die Logik der Gebrauchsanleitungen verloren haben.
Der Künstler zitiert und "collagiert". Die Zeit seiner Kindheit und Jugend scheint auf. Vergangenes wird in der Gegenwart für die Zukunft gestaltet. Hat unsere Vergangenheit noch eine Bedeutung für unsere Zukunft?
Infokarte: ... in der Passage ..., Nürnberg 2010
Wolf Sakowskis Allgemeine Anleitung 1- 4 entstand zwar vor nicht all zu langer Zeit, kann aber heute bereits als typisches Beispiel seiner Bildwelt herausgehoben werden. Der Künstler hinterfragt das uralte Bild-auf-Fläche-Problem unter ganz eigenen, auf unsere Vergangenheit und Zukunft bezogenen Aspekten.
Zuallererst bilden die beiden Prinzipien Malerei = Farbfläche und Zeichnung = Linie zwei Ausgangsprinzipien. Figurensilhouetten sind als klar abgegrenzte Farbflächen gesetzt. Tierformen werden mit Hilfe doppelter Konturlinien aus der Blattfläche ausgegrenzt, herausgezeichnet. Aber auch winkelige Farb-Balken-Rahmen-Fragmente gliedern sich wie Elemente der konstruktiven Kunst ins Bild-Ganze ein. Dies gilt ebenso für die kleinen Farbflecken, die wie unauffällige und dennoch unverzichtbare Reminiszensen an den Tachismus auftreten. Typografisch-lineare Ziffern in linear-abgrenzenden Kreisen und andererseits Kreise als reine Farbflächen runden das Formrepertoire ab.
Für die vier Blätter der vorliegenden Serie verwendete der Künstler vier Farben, aber in jedem der Bilder lässt er eine Farbe weg, so dass jeweils eine andere Dreierauswahl an Farben jedes der Einzelblätter bestimmt. Erst die Vierergruppe verdeutlicht das Gesamtsystem
Die an sich sehr heterogenen Einzelelemente werden aber nicht nur durch Farbe, Linie und Form zu einer Harmonie verbunden. Inhaltliche Aspekte und atmosphärische Wirkungen besitzen mindestens die gleiche Bedeutung. Nicht nur der Konstruktivismus und der Tachismus werden aufgerufen, sondern in den Figurensilhouetten klingt auch die Mode-, Möbel- und Werbewelt der fünfziger und sechziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts an. Die Tierformen wiederum mit ihren jeweils angegebenen Bodenplatten lassen an Bastelbögen und Baukästen aus Kindertagen denken - wozu die Nummerierungen passen, obwohl sie die Logik der Gebrauchsanleitungen verloren haben.
Der Künstler zitiert und "collagiert". Die Zeit seiner Kindheit und Jugend scheint auf. Vergangenes wird in der Gegenwart für die Zukunft gestaltet. Hat unsere Vergangenheit noch eine Bedeutung für unsere Zukunft?